Geschichte 1861 - 1890
1861 |
Durch das Protestantenpatent vom 8.4.1861 werden Österreichs evangelische Christen staatskirchenrechtlich anerkannt. Der Entfaltung evangelisch kirchlichen Lebens im öffentlichen und gesellschaftlichen Bereich steht nichts mehr im Wege. In diesem Jahr wird Dr. Karl Julius Schröer zum Direktor der Evangelischen Schule am Karlsplatz gewählt und in der Gumpendorfer Kirche feierlich in sein Amt eingeführt. Der Weg zur Evangelischen Schule am Karlsplatz war aber ein langer gewesen: 1794 richteten die beiden Gemeinden (A.B. und H.B.) die erste gemeinsame Schule im Haustrakt neben der Kirche A.B. in der Dorotheergasse ein. Zunächst wurden dort zwei Klassen unterrichtet. Die Schule wurde von der Gemeinde so gut angenommen, dass die beiden Klassen bald überfüllt waren und man eine weitere Klasse (1802) einrichten konnte. Die Schülerzahlen stiegen und 1813 wurde im erwähnten Haustrakt eine Mädchenschule gegründet. Bisher war der Unterricht Knaben vorbehalten. |
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1862 |
Am 8. Juni findet die feierliche Einweihung und Eröffnung des Schulhauses, erbaut nach den Plänen von Theophil Hansen, statt. |
1864 | Der Schillerverein "Die Glocke" spendet seit diesem Jahr an besonders eifrige Schüler Schillers Werke und einen kleineren Geldbetrag, den "Schillerpreis" - Diesen Preis gibt es auch heute noch in der Evangelischen Wiener Mittelschule am Karlsplatz. |
1866 |
Wahl des neuen Schuldirektors Dr. Robert Alfred Jacobi. |
1868 | Der Turnunterricht wird als freier Gegenstand ins Leben gerufen. Der durch ein Glasdach geschützte Innenhof findet als Turnsaal Verwendung. |
1869 |
Im Mai tritt das Reichsvolksschulgesetz in Kraft: alle evangelischen und katholischen Schulen, die bis dahin öffentlich waren, werden zu Privatanstalten. |
1870 | Beschluss des Schulvorstandes: die Schule wird in eine achtklassige Bürgerschule für Knaben, sowie eine sechsklassige Mädchenschule umgewandelt. |
1872 | In diesem Jahr werden bereits 25 Klassen mit 1.428 Schülern geführt. 20 Klassen sind am Karlsplatz untergebracht, die übrigen befinden sich in der Evangelischen Volksschule Gumpendorf. |
1874 | Die Bürgerschule wird ab sofort für Knaben und Mädchen achtklassig geführt. Das Öffentlichkeitsrecht der Schule ist wieder hergestellt. |
1875 | Schuldirektor Jacobi wird zum Bezirksschulinspektor bestellt. Leiter der Bürgerschule für Knaben ("Wiedener Knabenschule") wird Victor Pilecka. Leiter der Bürgerschule für Mädchen ("Wiedener Mädchenschule") wird Theodor Eckhardt. |
1878 | Gründung einer Fortbildungsschule für Mädchen, angeschlossen an die Bürgerschule. |
1879 | Ab diesem Jahr wurde jährlich am 1. November zur Feier des Reformationsfestes ein besonderer Festgottesdienst für die gesamte evangelische Schuljugend gehalten. |
1883 | 10.November Festveranstaltung anläßlich des 400. Geburtstags von Martin luther. Ab diesem Jahr führt die Schule den Namen "Volks- und Bürgerschule". (1. - 5. Klasse Volksschule, 6. - 8. Klasse Bürgerschule) |
1886 | Gründung der "Ersten Wiedener Schulküche": In der kalten Jahreszeit von November bis März sollten arme Kinder an der Schule verköstigt werden. |
1889 | Leiter der Bürgerschule für Knaben wird Karl Käppel. |